Häufig gestellte Fragen zum Thema Weisheitszähne

Für die Beantwortung der Frage sind eine Untersuchung und insbesondere Röntgenbilder notwendig. Generell richten wir uns nach den allgemeinen Therapieempfehlungen der „AWMF“:

• bei Schlupfwinkelinfektionen am Weisheitszahn (sog. Dentitio difficilis);
• bei Karies oder Wurzelentzündungen am Weisheitszahn;
• bei Zysten oder anderen krankhaften Veränderungen in der Umgebung des Zahnes; in diesen Fällen muss mit der Zahnentfernung eine Gewebeprobe vorgenommen werden;
• bei Auflösungserscheinungen am Nachbarzahn oder wenn der Weisheitszahn das Zahnbett des Nachbarzahnes gefährdet;
• wenn absehbar ist, dass die Weisheitszähne eine Operation am Kiefer, beispielsweise eine Korrektur einer Kieferfehlstellung oder eine Kieferbruchbehandlung, erschweren;
• wenn Weisheitszähne das Zusammenbeissen der Zähne stören oder zu befürchten ist, dass Schmerzen durch die Weisheitszähne ausgelöst werden;
• bei folgenden Situationen sollte eine Entfernung der Weisheitszähne zumindest überprüft werden:
  • bei einem längeren Aufenthalt in Regionen ohne moderne medizinische Versorgung;
  • wenn eine zahnbezogene Narkosebehandlung vorgenommen wird und erneute Narkose zur Entfernung eines Weisheitszahnes durchgeführt werden müsste;
  • wenn zu erwarten ist, dass ein Weisheitszahn durch den Druck einer Prothese freigelegt wird und damit eine Schlupfwinkelinfektion begünstigt würde;
  • wenn eine kieferorthopädische Behandlung (Zahnbewegung) durch die Weisheitszähne erschwert wird.

Bei einem geübten Chirurgen ist dank chirurgischer Präzision und Routine der Eingriff schneller, aber vor allem sicherer und schonender. Zudem verkürzt sich in der Regel auch die Heilungszeit nach der Operation. Falls es in einem Ausnahmefall doch einmal zu einem Problem wie beispielsweise einer Kieferhöhleneröffnung, Wurzelrestverlagerung oder Blutung kommen sollte, kann im selben Eingriff die Behandlung fachgerecht durchgeführt werden. Man erspart sich so einen weiteren Eingriff.

Der routinierte Ablauf ermöglicht aufgrund der Schnelligkeit des Eingriffs zudem die Entfernung mehrerer  - oder bei Bedarf – aller Weisheitszähne in einem Durchgang. Dies spart nicht nur Kosten sondern reduziert auch die Anzahl einzunehmender Medikamente und die Zahl der Arztbesuche. Wichtig ist natürlich auch, dass die Abwesenheit in Schule, Lehre, Uni oder am Arbeitsplatz deutlich kürzer ist, als wenn zwei oder mehr Eingriffe nötig sind.

Die Entfernung aller vier Weisheitszähne in einem Eingriff ist in den allermeisten Fällen problemlos möglich. Der häufig angeführte Einwand man könne dann "nicht mehr richtig schlucken", ist nicht korrekt. Der Schluck- als auch der Hustenreflex sind vollkommen intakt. Auch das Argument der "doppelten Schmerzen" entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Die Beschwerden nach einem beidseitigem Eingriff sind nicht oder allenfalls nur unwesentlich stärker. Auch die Eingriffsdauer ist kein Argument - eine Behandlung von normalerweise 30 bis 60 Minuten in lokaler Anästhesie ist gut durchführbar.

Alle vier Weisheitszähne in einer Sitzung zu entfernen hat jedoch entscheidende Vorteile:

1. nur ein Eingriff

2. nur einmal ein Arbeitsausfall oder Fehlen in der Schule, Ausbildung oder Uni

3. kürzere Behandlungszeit

4. weniger Nachkontrollen

5. weniger Kosten

6. geringere Einnahme von Medikamenten

Die Eingriffsdauer hängt unter anderem ab von der Anzahl der zu entfernenden Weisheitszähne, der Wurzelanatomie und der anatomischen Lage im Kiefer ab. Die OP-Dauer ist somit individuell sehr unterschiedlich. Bei guter „Mitarbeit“ seitens des Patienten benötigen wir für die Entfernung aller vier Weisheitszähne in den allermeisten Fällen deutlich weniger als eine Stunde.

Normalerweise ist die Entfernung von Weisheitszähnen problemlos und schmerzfrei in lokaler Betäubung möglich. Wir planen immer genügend Zeit ein, so dass ein solcher Eingriff in aller Ruhe durchgeführt werden kann. Wenn Sie es wünschen erklären wir Ihnen, was wir zum jeweiligen Zeitpunkt machen, damit Sie sich darauf einstellen können.

Falls Sie es vorziehen lieber möglichst wenig mitzubekommen, haben wir diverse Möglichkeiten die Behandlung so angenehm wie möglich zu gestalten. Entweder können Sie währenddessen Musik hören oder ein Video schauen. Möglich ist auch die vorherige Einnahme eines Beruhigungsmittels, so dass Sie den Eingriff im Dämmerschlaf verbringen.

Für sehr ängstliche Patienten bieten wir selbstverständlich auch die Möglichkeit einer Lachgasanästhesie oder Vollnarkose an. Hierbei entstehen jedoch zusätzliche Kosten und zudem müssen Sie bei einer Vollnarkose mehr Zeit einplanen bis Sie wieder nach Hause gehen können.

Nein, denn wir tun alles damit Schmerz und Schwellung Sie nicht plagen. Sie erhalten von uns schon vor dem Eingriff ein langwirksames Schmerzmittel, welches auch nach dem Abklingen der lokalen Betäubung noch wirkt. Danach sind die Beschwerden durch lokale Kühlung und Kombination von zwei unterschiedlich wirkenden Schmerzmitteln, welche Sie idealerweise nach einem Zeitschema einnehmen, problemlos erträglich. Zusätzlich erhalten Sie von uns ein ausführliches Merkblatt mit Verhaltensempfehlungen und auf Wunsch abschwellende Medikamente.

Wir empfehlen 1-2 Tage nach dem Eingriff körperliche Schonung. Bei Bedarf können wir Ihnen für diese Zeit ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis ausstellen.

Die Kosten für die Entfernung der Weisheitszähne hängen von der Anzahl und vom Aufwand für deren Entfernung ab. Wir richten uns nach dem SSO-Tarif der schweizerischen Zahnärztegesellschaft. Unser Taxpunktwert beträgt 3.9. Für eine individuelle Kostenschätzung können Sie einen Termin bei uns vereinbaren. Falls Sie eine Zweitmeinung wünschen und schon im Besitz eines Röntgenbildes sind empfehlen wir ebenfalls eine unverbindliche Terminvereinbarung. In Ausnahmefällen erstellen wir unter Vorbehalt auch eine Offerte anhand Ihrer Röntgenbilder.

Wir sind als Leistungserbringer bei allen Krankenversicherungen der Schweiz zugelassen. Für die Übernahme der Kosten gemäss Krankenversicherungsgesetz (KVG Art. 17 A2, 19 und 25) müssen gewisse Kriterien erfüllt sein. Wir beraten Sie gerne bezüglich der Möglichkeiten einer Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse.

Am besten können Sie sich zusätzlich in der Patientenleitlinie "Operative Entfernung von Weisheitszähnen" informieren:

ww.awmf.org/en/clinical-practice-guidelines/detail/ll/007-003.html